PR-Offensive der Amazonen

Screenshot: amazon,de
Von am 12.12.2013

Im Weihnachtsgeschäft konnte der Versandhandel Amazon negative Schlagzeilen gar nicht gebrauchen. Als der Oktokopter sein Ziel nicht erreichte, öffnete Amazon die Türen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Amazon muss immer wieder öffentliche Kritik einstecken. Weder das Angebot noch die Lieferzeiten geben dafür Anlass. Grund sind die schlechten Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter in den Logistikzentren. Amazon streitet mit der Gewerkschaft Verdi über Tariflöhne. Erste Logistik-Zentren wurden bereits bestreikt. Ob Amazon nun ein Versandhandel oder ein Logistik-Unternehmen ist, interessiert die Käufer wenig. Der Vorwurf seine Mitarbeiter auszubeuten schon. Die Arbeitsbedingungen von Unternehmen rücken bei Konsumenten immer mehr ins Interesse: Bei Ausbeutern will man nicht kaufen. Für Amazon bedeutet das: PR-Maschinerie an. Negative Pressestimmen müssen aus den Köpfen der Zielgruppe.

Die Nachricht der zukünftigen Paketzustellung per Drohne sorgte bereits für ein enormes Medienecho. Futuristisch und gar revolutionär schien die Idee. Das Kind hat einen Namen – Prime Air und der Prototyp fliegt. Doch der Oktokopter-Einsatz ist Zukunftsmusik. Daher setzt Amazon nach und stellt auf der Homepage Mitarbeiter vor – die Mitarbeiter aus den Logistik-Zentren. Das klassische Mitarbeiter-Testimonial. Mit dem gestellten Blick ins Innere des Unternehmens soll über den Kern des Übels drüber kommuniziert werden. Ausgewählte Mitarbeiter dürfen vor laufender Kamera erzählen, wie dankbar sie sind bei Amazon zu arbeiten. Missstände sucht man vergebens. Ach ja: Darum ging es ja auch. Amazon wünscht nun viel Spaß beim Weihnachtsshopping.

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