Facebook: keine Werbung auf Gewalt-Seiten

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Von am 12.07.2013

Facebook will Werbung auf gewaltverherrlichenden Seiten verhindern. Die Kontrolle wird manuell erfolgen, bis der Prozess automatisiert werden kann. Vize-Präsidentin Marne Levine reagierte mit auf einen offenen Brief von Aktivistinnen in der Huffington Post. Der Brief wies auf sexistische Inhalte hin und forderte Unternehmen zu einem Werbeboykott auf. Die Aktivistinnen erklärten den Unternehmen, dass ihre Werbung neben Bildern von geschlagenen Frauen steht. Fahrzeughersteller Nissan und zahlreiche andere folgten der Aufforderung. Das soziale Netzwerk versprach: Die Richtlinien anzupassen und Kontrollsysteme speziell gegen geschlechtsspezifischen Hass einsetzen zu wollen.

Geschlagen ja, Nackt nein

Rassistische, homophobe, islamophobe und antisemitische Inhalte sind auf Facebook verboten und werden schnell gelöscht. Nacktheit ebenfalls, wie die feministische Zeitung EMMA erfahren musste. Ein Foto und Bericht wurde mit der Begründung des Verstoßes gegen Facebook-Richtlinien entfernt. Gezeigt wurde ein Femen-Protest vor einem Kölner Großbordell der, wie üblich oben ohne stattfand.

www.emma.de/news-artikel-seiten/facebook-sperrt-emma

Die Abbildungen von Gewalt gegen Frauen und Minderheiten sind dagegen unter dem Deckmantel des „geschmacklosen Humors“ erlaubt oder zumindest geduldet. Wirkliche Einsicht von Facebook gab es bisher nicht. Monatelange Proteste hin oder her – Reaktion gab es erst, als große Unternehmen Werbeanzeigen zurückzogen. Leider ist noch nicht klar, ob diese Inhalte auch gelöscht werden. Sie werden wahrscheinlich intern nur als „hier keine Werbung schalten“ gekennzeichnet. Die Inhalte bleiben bestehen und der Werbetreibende als letzte Druckmittel ist aus dem Spiel. Keine guten Aussichten für die Proteste.

fb-rape

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