Gedruckt, online oder mobil: Zeitung genießt laut BDZV großes Vertrauen

Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V.
Von am 03.07.2013

Die Rolle der Zeitung als reichweitenstarkes und verlässliches Medium für tiefe Information und Reflexion werde durch die anhaltende Ausbreitung digitaler Anbieter noch bedeutender, erklärte der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) bei seiner Jahrespressekonferenz in Berlin. Zeitungsmarken stehen für professionellen Journalismus, dem die Menschen im digitalen Zeitalter offenbar mehr vertrauen, so der Hauptgeschäftsführer des BDZV, Dietmar Wolff. “Die Menschen vertrauen der Marke Zeitung”. Gleichzeitig gestaltet sich wirtschaftliche Lage deutlich schwieriger.

Die wirtschaftliche Situation beim Stammgeschäft sieht wenig rosig aus. Laut Geschäftsführer der Verlagswirtschaft, Jörg Laskowski, sei das Jahr 2012 im Stammgeschäft – gedruckte Zeitung – wenig erfreulich gewesen. Die Tages-, Wochen- und Sonntagszeitungen verloren knapp 4 Prozent ihrer Auflage. Die Zahl der verkauften E-Paper dagegen stieg erfreulicherweise um 91,6 Prozent von 180.000 auf 340.000 Exemplare. Das Digitalgeschäft kann sich laut Leiter Kommunikation + Multimedia des BDZV, Hans-Joachim Fuhrmann, sehen lassen. Er gibt bekannt, dass die Zeitungen im Netz die Nachrichtenquelle Nr. 1 seien. Immer mehr Zeitungen führen Paid Content mit steigender Tendenz ein. Allerdings: Die Herausforderung regelmäßige bezahlwillige Nutzer zu generieren bleibt.

Rückläufige Auflagen und dennoch nach wie vor die wichtigste Informationsquelle in Deutschland? Die Zuwächse im Internet sind zwar eindeutig, können die Verluste bei den Printversionen aber keinesfalls ausgleichen. Selbst wenn es immer mehr Paid Content geben wird, bleibt die Frage, ob Kunden diesen verstärkt nutzen und damit für Umsatz sorgen. Möglicherweise kann das für Auftrieb sorgen. Die Auflage für E-Paper verdoppelte sich immerhin. Das zeigt allerdings nicht, dass die Zeitung großes Vertrauen genießt. Die Zahlen, und auf die kommt es am Ende an, sprechen eine andere Sprache und belegen die Aussage Wolffs „Die Menschen vertrauen der Marke Zeitung“ nicht. Wenn der Erfolg der Zeitungen, ob im Printformat oder digital, an Zahlen gemessen werden will, dann müssen in Zukunft gezielt Leser generiert werden, die bereit sind, zu zahlen. Sonst bleibt nichts als die Vorstellung die Informationsquelle Nummer eins zu sein.

 

 

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