Wie kann Vettel die Arktis retten?

Screenshot: youtube/greenpeaceupdate
Von am 27.08.2013

Shell ist Hauptsponsor des Großen Preis von Belgien und bereitet Öl-Bohrungen in der Arktis vor. Beide Tatsachen zugleich wussten bis vor Kurzem die wenigsten. Die Formel 1 ist prestigeträchtig, fortschrittlich und innovativ. Die Arktis bestimmt und regelt das globale Klima: Ein Öl-Unfall hätte katastrophale Folgen für die empfindliche Region und das gesamte Leben auf der Erde. Dank der Formel 1 und Greenpeace wissen wir nun beides.

Ein großer und eindrucksvoller PR-Coup. Der Ort ist ideal gewählt: Beim Formel 1-Rennen in Belgien haben am Sonntag Greenpeace-Aktivisten gegen Shell und für ihre Petition Werbung gemacht. Es gab einen Banner auf der Haupttribüne, Ultraleichtflieger mit Bannern über der Strecke und zum Abschluss der Aktion gab es den Clou: Unmittelbar vor der Siegerehrung Sebastian Vettels konnten zwei weitere Banner am Siegerpodest per Fernsteuerung entrollt werden. Greenpeace schaffte es scheinbar, im Vorfeld des Rennens die elektrischen Banner anzubringen. Im TV sah man während der Siegerehrung von den Bannern wenig. Umso mehr sprechen die Formel 1-Fans im Nachhinein über die Aktion. Zum Ende der Siegerehrung seilte sich eine Greenpeace-Kletterin vom Dach des Siegerpodests ab und richtete sich laut Angabe von Greenpeace mit folgendem Satz an den Gewinner Sebastian Vettel: “Congratulations, now help us Save the Arctic”.

Greenpeace gelingt es, mit dieser sehr gut vorbereiteten und organisierten Aktion Öffentlichkeit für ihre Interessen zu schaffen. Und das vermeintlich für sehr geringe Kosten. Im Gegensatz zu Shell: Der Konzern versucht, mit einem millionenschweren Werbebudget, sein Image in der Öffentlichkeit zu pflegen. Hierzu gehört das Engagement in der Formel 1. Daher trifft Greenpeace mit ihrer Aktion Shell sozusagen in einem Heimspiel. Die Botschaft ist klar und wird offen kommuniziert: „was Shell wirklich antreibt: Ölausbeute ohne Rücksicht auf Mensch und Natur“, sagt Jörg Feddern, Ölexperte von Greenpeace. Anstatt zu den Vorwürfen offiziell Stellung zu beziehen, hat das Formel Eins-Management mittlerweile das Video von youtube entfernen lassen.

The video Shell doesn't want you to see from Greenpeace on Vimeo.

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