Pannenserie

© ADAC
Von am 27.01.2014

Für die gelben Engel läuft es zurzeit überhaupt nicht gut. Neben dem bestätigten Vorwurf der Manipulation bei der Leserwahl zum Lieblingsauto der Deutschen beim Autopreis „gelber Engel“ gerät der Pannenhelfer weiter unter Druck.

Rettungs-Hubschrauber des ADAC wurden nicht nur für ihren ursprünglichen Einsatz verwendet. ADAC-Manager flogen damit gerne zu Veranstaltungen. Der ADAC bestätigt das zwar, aber spielt die private Nutzung herunter. Private Flüge seien “weniger als 30 Mal” vorgekommen. Auch auf die zahlreichen Geschäfte des Automobil-Klubs fällt ein Schatten. Das Registergericht beim Amtsgericht München prüft die Vorgänge innerhalb des Klubs. Vielleicht muss der gelbe Pannenhelfer nun auch noch um seinen Vereinsstatus bangen. Und noch eine Skandalmeldung offenbart sich. Von Spendengeldern finanziert, soll ein Manager des Autoklubs für 1,5 Millionen Euro ein Privathaus nach Maß erhalten haben. Die Politik übt harte Kritik, von der sich Vereinspräsident Meyer nicht entmutigen lässt, im Amt zu bleiben. Der ADAC selbst verspricht, sich künftig mehr an den Bedürfnissen der Mitglieder zu orientieren und mehr Transparenz zu pflegen. Das beschädigte Image wird, wie zur erwarten, zur Zielscheibe für Wettbewerbsmitstreiter. Der Automobilklub Mobil in Deutschland nutzt das angeschlagene Image des ADAC und launcht eine PR-Kampagne. Sie schließt Marketingmaßnahmen in den sozialen Netzwerken und auf Youtube ein.

Eine Panne kann jeder mal haben, aber beim ADAC muss man inzwischen von einer Pannenserie sprechen. Ein Skandal jagt den nächsten. Und immer hatte der ADAC zuvor Transparenz versprochen, aber nicht gehalten. Vielmehr kommt immer mehr das ans Tageslicht, was der ADAC nur zu gern verschwiegen hätte. Kein Wunder, dass Mitstreiter ihre Chance nutzen. Die Glaubwürdigkeit des ADAC leidet jeden Tag ein wenig mehr. Ob sich die „gelben Engel“ von dieser Pannenserie erholen können, scheint von Tag zu Tag unwahrscheinlicher.

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