Praktiker hat Rabattschlacht verloren und meldet Insolvenz an

praktiker.com
Von am 15.07.2013

Praktiker hat dem Konkurrenzdruck unter den Baumärkten nicht standgehalten und ein Insolvenzverfahren beim Amtsgericht Hamburg beantragt. Begründung: Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit. Betroffen sind über acht Tochterfirmen in Deutschland. Unberührt vom angestrebten Regelinsolvenzverfahren sollen die Max-Bahr-Märkte bleiben, ebenso das internationale Geschäft.

Bekannt wurde das Unternehmen aufgrund seines Slogans: “20 Prozent auf alles, außer Tiernahrung.” Mit ihrem zum Kult gewordenen Werbeslogan hat die Baumarktkette Praktiker viele Kunden in die Filialen gelockt. Außerhalb der Rabatt-Zeiten sind die Kunden aber ausgeblieben. Jetzt scheint es das Ende für das Unternehmen zu bedeuten. Das Unternehmen hat viel für die Marke getan und verschiedene Werbemaßnahmen ergriffen. Neben dem bekannten Slogan versuchte das Unternehmen mit einer millionenschweren Etaterhöhung und Tennislegende Boris Becker als Markenbotschafter in TV-Spots das Ruder umzureißen, und für Umsatz zu sorgen.

Die Werbestrategie ging aber nicht auf, sodass das Unternehmen 2013 wieder in alte Muster fiel und wieder auf die 20 Prozent Rabattaktion setzte. Das Unternehmen konnte nie sein „Billig-Image“ loswerden. Letztlich haben die Rabattaktionen wahrscheinlich dazu geführt, dass Kunden die Produkte nur in Verbindung mit ihr angenommen haben. Außerhalb der Rabatte konnte sich Praktiker mit seinem Sortiment nicht durchsetzen.

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