Unglücklich Werben

Screenshot: youtube/painfullfun
Von am 30.08.2013

Das Zauberwort heißt wieder: Viralität. Die Medien des Axel Springer Verlages nahmen die hohe Klickzahl eines Internet-Videos aus Indien zum Anlass, das Video ihren Lesern vorzustellen. Leider bemerkte zunächst niemand, dass es sich um einen Guerilla-Werbespot handelt.

Das Video: In einem Shopping-Center in Dubai macht ein Herzbube seiner vermeintlichen Herzensdame einen Heiratsantrag. Die Szenerie ist kitschig. Eine dreiköpfige Band spielt im Hintergrund Gitarre. Passanten bleiben stehen. Sie wollen wissen, welch bizarres Spiel bevorsteht. Er greift sich das Mikro. Sie blickt irritiert. Ein Miniatur-Zug fährt durch das verwackelte Handybild. Auf dem Zug ist deutlich ein Schriftzug zu lesen: Bournville – Not so sweet. Er geht auf die Knie und der Antrag endet mit einem Schlag der beinahe Braut mit der Ukulele auf den Kopf des Herzbuben. Kein schönes Ende für einen Heiratsantrag.

Schadenfreude ist bekanntlich die schönste Freude: An dem Unglück anderer ergötzen sich Menschen gerne. Daher kommt das Video bei den Internet-Usern gut an und verbreitet sich viral und rasant. Das Video endet sogar in den Medien. Bis gestern schien niemand zu bemerken, dass der Spot eine Werbebotschaft transportiert. Das verwundert: Zu offensichtlich fährt der Miniatur-Zug bespickt mit einer offensichtlichen Werbebotschaft durch das Bild. Wir lösen auf: Bei dem Video handelt es sich um ein inszeniertes Werbevideo der britischen Schoko-Marke Cadburys. So funktioniert Guerilla-Marketing.

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